emotionale Pest - künstliches/ affektgestörtes Denken - Reich

avatar
(Edited)

Heute möchte ich einen Einblick in Wilhelm Reich's Arbeit geben.
Oder es zumindest versuchen.

Denn dieser hat neben der tiefgreifenden Beschäftigung mit Tiefenpsychologie, Lebensenergie (Orgon) und einigen weiteren Themen, auch den Begriff der emotionalen Pest oder auch künstliches/ affektgestörtes Denken geprägt und damit ein Thema angeschnitten, welches mich sehr interessiert.

Seine Erkenntnisse können meiner Meinung nach stark zur direkten Problemlösung beitragen.
Vor allem da sie Vielen sehr bei der Bewusstmachung der ursächlichen Probleme helfen können!

Reich war ein sehr guter Schüler von Freud, wurde von den Kommunisten, Nazis und Amerikanern gejagt, zensiert (Bücherverbrennungen), hat aber trotzdem, wie bereits erwähnt, die Lebensenergie (Orgon) (und mehr) erkundet, sowie diese vom psychisch-körperlichen auch in die "mechanistisch, physikalische" Welt und Wissenschaft gebracht.

Er hatte sich natürlich viel mit Menschen und Psychen beschäftigt und ihm sind auch einige Denkmuster und Tendenzen/ Prämissen dieser aufgefallen..

Meiner Meinung nach geht diese Arbeit, neben seiner Arbeit bezüglich Psychologie, Charakterpanzer, Orgasmustheorie und Lebensenergie/ Orgon, meist unter.. ist jedoch aktueller denn je.

Damals waren laut ihm bereits 50-70% der Bevölkerung betroffen.
Und nun nach dem Corona-Schauspiel, und der Vergewaltigung unserer eh schon viel zu kleinen Gruppe Kinder, wird sich dieser Anteil wahrscheinlich nicht gesenkt haben.

Die emotionale Pest ist quasi eine alte Viruspandemie, welche nicht auf materielle Genviren, sondern geistige Memviren, bezogen ist.
Diese können wie eine latente Psychose getriggert werden, sich explosiv entladen oder eben die ganze Zeit subtil, unterschwellig mitschwingen...

Sie ist geprägt von neurotischem Denken, Charakterpanzer, Selbstbelügen/-leugnung/-Kompensierung, somit auch Dualismus (durch die Kompensierung) und nihilistischem Glauben (heute an die materialistische Wissenschaft, welche die Menschen super in dem Ausleben ihrer emotionalen Pest bestätigt).

FBte4jLXMBEVEet.jpeg

Seine Forschung hat somit auch sehr früh die ursächlichen Probleme für die heutige materialistische Wissenschaft mit ihrem durch Modelle totem Denken (und meiner Meinung nach Nekrophilie) dargelegt..
wenn auch weniger philosophisch.. dafür mit echten, materiell nutzbaren Werkzeugen.. (worum es mal in einem anderen Post gehen wird)

Aber am Besten liest man Reich's Erklärugen. Ist zwar etwas länger, lohnt sich aber wirklich und deshalb hier für euch ein Ausschnitt abgetippt und in der Blockchain verewigt:

aus Charakteranalyse von Wilhelm Reich von 1933

Die emotionelle Pest

Der Ausdruck »emotionelle Pest« ist keine diffamierende Bezeichnung. Er betrifft nicht bewußte Bösartigkeit, moralische oder biologische Degeneration, Unmoralität oder ähnliches.
Ein Organismus, dem die Fähigkeit, sich natürlich fortzubewegen, von der Geburt an dauernd unmöglich gemacht wurde, entwickelt künstliche Formen der Fortbewegung. Er hinkt oder geht auf Krücken.
Ebenso bewegt sich ein Mensch mit den Mitteln der emotionellen Pest im Leben fort, wenn ihm von Geburt an die natürlichen Lebensäußerungen der Selbstregelung unterbunden wurden.
Der emotionell Pest­kranke hinkt charakterlich.
Die emotionelle Pest ist eine chro­nische Biopathie des Organismus. Sie brach mit der ersten massenmäßigen Unterdrückung des genitalen Liebeslebens in die menschliche Gesellschaft ein; sie wurde zu einer Endemie, die die Erdbevölkerung seit Jahrtausenden peinigt.
Es ist nicht anzunehmen, daß die emotionelle Pest hereditär von Mutter auf Kind übergreift. Sie wird, nach allem was wir wis­sen, im Kinde von den ersten Lebenstagen an eingepflanzt. Sie ist eine endemische Krankheit, wie die Schizophrenie oder der Krebs, mit dem Unterschiede, daß sie
sich wesentlich im sozialen Zusammenleben äußert. Schizophrenie und Krebs sind Biopathien, die wir als Resultat des Wütens der emotio­nellen Pest im sozialen Leben betrachten dürfen. Die Wirkun­gen
der emotionellen Pest sind im Organismus ebenso wie im sozialen Leben aufzusuchen. Die Pest pflegt periodisch aus dem endemischen in den epidemischen Zustand überzugehen, genauso wie irgendeine andere Seuche, die Bubonenpest oder die Cholera. Die epidemischen Ausbrüche der emotionellen Seuche äußern sich in umfassenden Riesendurchbrüchen von Sadismus und Kriminalität kleinen und großen Stils. Die ka­tholische Inquisition des Mittelalters stellte einen derartigen epidemischen Ausbruch dar, der internationale Faschismus des XX. Jahrhunderts einen anderen.

photo_2021-11-15_10-50-39.jpg

Würden wir die emotionelle Pest nicht als eine Krankheit im strengen Sinne des Wortes betrachten, dann gerieten wir in Gefahr, den Polizeiknüppel statt Medizin und Erziehung ge­gen sie zu mobilisieren. Es ist ein Wesenszug der Pest, daß sie den Polizeiknüppel notwendig macht und derart sich selbst re­produziert. Trotz der Bedrohung des Lebens, die sie darstellt, wird sie niemals mit dem Polizeiknüppel bewältigt werden. Niemand wird sich beleidigt fühlen, wenn man ihn als herz­krank oder als nervös bezeichnet. Niemand kann sich belei­digt fühlen, wenn man von ihm sagt, daß er an einem »akuten Pestanfall« leidet. Es ist in den Kreisen der Sexualökonomen üblich geworden, von sich selbst zu sagen: »Heute ist mit mir nichts anzufangen, denn ich bin pestig.« Anfälle der emotio­nellen Pest werden in unseren Kreisen, wenn sie leichter Natur sind, dadurch bewältigt,
daß man sich isoliert und ab­wartet, bis der Anfall von Irrationalismus vorübergeht. In schweren Fällen, wo rationales Denken und freundschaftli­cher Rat nicht helfen, räumt man vegetotherapeutisch
auf. Man überzeugt sich, daß solche akuten Pestanfälle regelmäßig durch eine Störung des Liebeslebens hervorgerufen werden und verschwinden, wenn die Störung beseitigt wird. Der akute Pestanfall ist mir selbst und den Mitarbeitern des engeren Kreises ein so wohlvertrautes Phänomen, daß wir ihn in Ruhe hinnehmen und sachlich bewältigen. Es ist eine der wichtig­sten Forderungen der Ausbildung der Vegetotherapeuten, daß sie es lernen, akute Pestanfälle an sich selbst rechtzeitig
wahrzunehmen, sich in ihnen nicht zu verlieren, sie nicht in der sozialen Umgebung Schaden anrichten zu lassen und mit­tels intellektueller Distanzierung das Abklingen abzuwarten.
In dieser Weise gelingt es, schädliche Wirkungen in der Zu­sammenarbeit auf ein Minimum zu beschränken. Es kommt natürlich gelegentlich vor, daß ein solcher Pestanfall nicht be­wältigt wird und der Betreffende größeren oder geringeren Schaden anrichtet oder gar ausscheidet. Wir nehmen solche Unfälle in ähnlicher Weise hin, wie man eine schwere körper­liche Erkrankung oder das Hinscheiden eines lieben Arbeits­gefährten hinzunehmen pflegt.

Die emotionelle Pest steht der Charakterneurose näher als etwa der organischen Herzkrankheit, aber sie kann auf die Dauer zu Krebs oder Herzkrankheiten führen. Sie ist, wie die Charakterneurose, von sekundären Trieben gespeist. Sie un­terscheidet sich von körperlichen Defekten dadurch, daß sie eine
Funktion des Charakters ist und als solche scharf vertei­digt wird. Der Pestanfall wird nicht wie ein hysterischer Anfall als ich-fremd und krank empfunden. Ist schon das charakter­neurotische Verhalten
gewöhnlich glänzend rationalisiert, so gilt das in noch weit höherem Grade für die emotionelle Pest­reaktion: Die Uneinsichtigkeit ist weit größer. Man wird fra­gen, woran wir denn eine Pestreaktion erkennen und und von einer rationalen Reaktion unterscheiden. Die Antwort ist die­selbe, die für die Unterscheidung einer neurotischen Charak­terreaktion von einer rationalen Reaktion gilt: Sobald an die Wurzeln oder Motive der pestkranken Reaktion gerührt wird, tritt unweigerlich Angst oder Wut auf.
Das wollen wir nun ge­nauer ausführen: Ein im wesentlichen pestfreier, orgastisch potenter Mensch entwickelt nicht Angst, sondern im Gegenteil lebhaftes Inter­esse, wenn etwa ein Arzt die Dynamik natürlicher Lebensvor­gänge bespricht. Der emotionell Pestkranke dagegen wird in Unruhe oder in Wut geraten, wenn von den Mechanismen der emotionellen Pest die Rede ist. Nicht jede orgastische
Impo­tenz führt zu emotioneller Pest, aber jeder emotionelle Pest­kranke ist entweder dauernd orgastisch impotent oder er wird es kurz vor dem Anfall. Daran läßt sich die Pestreaktion von rationalen Reaktionen leicht unterscheiden. Weiter: Ein natürlich gesundes Verhalten kann durch keiner­lei Eingriffe echter Heilkunst gestört oder beseitigt werden. Es gibt zum Beispiel kein Mittel rationaler Art, ein glückliches Liebesverhältnis zu »heilen«, also zu stören. Aber man kann ein neurotisches Symptom beseitigen; ebenso erkennt man eine Pestreaktion daran, daß sie echter charakteranalytischer Heilkunst zugänglich ist und behoben werden kann. Man kann also etwa Geldgier,
einen typischen Charakterzug der emotionellen Pest, aber man kann nicht geldliche Freigebigkeit heilen. Man kann hinterhältige Schlauheit, man kann nicht charakterliche Offenheit heilen. Die emotionelle Pest­reaktion ist klinisch der Impotenz vergleichbar, die man besei­tigen, also heilen kann. Dagegen ist genitale Potenz »unheil­bar«.
Ein wesentlicher Grundzug der emotionellen Pestreaktion ist, daß Handlung und Begründung der Handlung einander nie­mals decken. Das wirkliche Motiv ist verdeckt, und ein schein­bares Motiv ist der Handlung vorgeschoben. In der natürlich gesunden Charakterreaktion fallen Motiv, Handlung und Ziel in eine organische Einheit zusammen; nichts daran ist verhüllt.
Sie ist unmittelbar verständlich. Zum Beispiel: Der Gesunde hat für seine Sexualhandlungen keine andere Begründung als sein natürliches Liebesbedürfnis und als Ziel dessen Befriedi­gung. Der
asketische Pestkranke dagegen begründet seine se­xuelle Schwäche sekundär mit ethischen Forderungen. Diese Begründung hat nichts mit der Lebenshaltung zu tun. Die Le­benshaltung der lebensverneinenden Askese ist vor der Begrün­dung da. Der Gesunde wird seine Lebensart niemandem auf­zwingen wollen; aber er wird heilen und helfen, wenn er um Hilfe ersucht wird und wenn er es leisten kann. Auf keinen Fall wird ein Gesunder dekretieren, daß alle Menschen »ge­sund zu sein haben«.
Erstens wäre ein solches Diktat nicht rational, denn Gesundheit kann nicht anbefohlen werden; zweitens hat der Gesunde gar keinen Drang, seine Lebenshal­tung anderen aufzudrängen, da seine Motive der Lebensfüh­rung mit seinen eigenen und nicht mit fremden Lebensführun­gen verknüpft sind.
Der emotionell Pestkranke unterscheidet sich nun vom Gesunden dadurch, daß er seine Lebensforderung nicht nur an sich, sondern vor allem an seine Umwelt rich­tet. Wo der Gesunde rät und hilft, wo er mit seinen Erfahrungen einfach anderen voranlebt und es ihnen überläßt, ob sie ihn zum Beispiel nehmen wollen oder nicht, dort zwingt der Pestkranke seine Lebensart anderen mit Gewalt auf. Pest­kranke dulden Anschauungen nicht. Der Gesunde empfindet nur Freude, wenn er von den Motiven seiner
Handlungen hört. Der Pestkranke gerät dabei in Raserei. Der Gesunde kämpft dort, wo andersartige Lebensanschauungen Leben und Arbeit stören, in rationaler Weise scharf für die Erhal­tung seiner
Lebensweise. Der Pestkranke kämpft gegen andere Lebensarten auch dort an, wo sie ihn gar nicht berühren. Das Motiv seines Kampfes ist die Provokation, die andere Lebens­weisen durch ihre bloße Existenz darstellen. Die Energie, die die emotionellen Pestreaktionen speist, ent­stammt regelmäßig unbefriedigbarem Lusthunger, gleichgültig, ob es sich nun um sadistische Kriegstaten oder um Diffamie­rung von Freunden handelt. Die gestaute Sexualenergie hat der Pestkranke mit allen anderen Biopathien gemeinsam. Auf die Unterschiede werde ich sofort zu sprechen kommen. Der biopathische Grundcharakter der emotionellen Pest kommt darin zum Ausdruck, daß sie wie jede andere Biopathie durch Herstellung der natürlichen Liebesfähigkeit geheilt werden kann.

Die Neigung zur emotionellen Pest ist allgemein. Es gibt nicht Pestfreie hier und Pestkranke dort. So wie jeder Mensch ir­gendwo in der Tiefe seine Neigung zu Krebs, Schizophrenie und Alkoholismus hat, so hat jeder, auch der Gesündeste und Lebensfreudigste, die Neigung zu irrationalen Pestreaktionen in sich.
Die Abgrenzung der emotionellen Pest von der genitalen Charakterstruktur ist leichter als ihre Abgrenzung von den einfachen Charakterneurosen. Die emotionelle Pest ist zwar eine Charakterneurose oder -biopathie im strengen Sinne des Wortes, aber sie ist auch mehr als das; und dieses Mehr unterscheidet sie von der Biopathie und Charakterneurose: Wir dürfen als emotionelle Pest dasjenige menschliche Ver­halten bezeichnen, das aufgrund einer biopathischen Charak­terstruktur sich in zwischenmenschlichen, also sozialen Bezie­hungen und in entsprechenden Institutionen organisiert
oder typisch auswirkt. Der Wirkungsbereich der emotionellen Pest ist ebenso groß wie der Bereich der Charakterbio-pathie. Das heißt, überall dort, wo es Charakterbiopathien gibt, besteht auch zumindest die Möglichkeit einer chroni­schen Wirkung oder eines akut epidemischen Ausbruchs von emotioneller Pest. Umschreiben wir rasch einige typi­sche Gebiete, auf denen die Pest entweder chronisch wütet oder sich in akuten Schüben zu äußern vermag.

Wir wer­den sofort sehen, daß es gerade die wichtigsten Lebensge­biete sind, auf denen sich die Pest betätigt: Mystizismus in seiner destruktiven Form; passive und aktive Autoritäts­sucht; Moralismus; Biopathien des Lebensnervensystems; parteiliches Politikantentum; familiäre Pest, die ich als »Familitis« bezeichnet habe; sadistische Erziehungsmetho­den, masochistische Duldung solcher Erziehungsmethoden oder kriminelle Rebellion dagegen; Tratsch und Diffamie­rung; autoritärer Bürokratismus; imperialistische Kriegs­ideologie; alles, was unter den amerikanischen Begriff »Racket« fällt; kriminelle Antisozialität; Pornographie; Geldwucher, Rassenhaß.

Wir sehen, das Gebiet der emotionellen Pest deckt sich unge­fähr mit dem weiten Gebiet der sozialen Übel, die noch von jeder sozialen Freiheitsbewegung bekämpft wurden. Mit eini­ger Ungenauigkeit könnte man das Gebiet der emotionellen Pest mit dem der »politischen Reaktion« und vielleicht sogar mit dem Prinzip der Politik überhaupt gleichsetzen. Um dies in korrekter Weise tun zu können, muß man das Grundprinzip aller Politik, nämlich Sucht nach Macht und Übervorteilung, auf die verschiedenen Lebensgebiete übertragen, wo im ge­wöhnlichen Sinne des Wortes nicht von Politik gesprochen wird. Eine Mutter etwa, die sich der Methoden der Politik bediente, um ihr Kind dem Gatten zu entfremden, fiele unter diesen erweiterten Begriff der politischen emotionellen Pest; ebenso ein streberischer Wissenschaftler, der sich nicht durch sachliche Leistungen, sondern
mittels der Methoden der In­trige zu einer hohen sozialen Stellung emporarbeitet, die in keiner Weise seinen Leistungen entspricht. Wir hatten früher bereits als gemeinsamen biophysiologischen Kern aller Formen der emotionellen Pest die biologische Se­xualstauung erkannt.
Soweit unsere Erfahrung reicht, ist ein genitaler Charakter unfähig, sich der Methoden der emotio­nellen Pest zu bedienen. Das bildet einen großen Nachteil in einem sozialen Leben, das in so hohem Maße von Institutio­nen der emotionellen Pest beherrscht wird. Es gibt nun einen zweiten gemeinsamen Nenner aller Formen der emotionellen Pest: Die Einbuße an Fähigkeit zu natürlicher Sexualbefriedi­gung führt regelmäßig zur Entwicklung sekundärer, im beson­deren sadistischer Impulse.
Dies ist eine klinisch wohlfundierte und gesicherte Tatsache.
Wir sind daher nicht überrascht zu finden, daß die biopsychische Energie, die die emotionellen Pestreaktionen speist, regelmäßig von der Art der Energie der sekundären Triebe ist. In ausgesprochenen Fällen fehlt nie­mals der spezifisch menschliche Sadismus. Es ist nun begreiflich, daß Wahrhaftigkeit und Geradheit so seltene menschliche Charaktereigenschaften sind; mehr, daß man regelmäßig Staunen und Bewunderung begegnet, wenn diese vielgepriesenen Verhaltungsweisen sich
hier oder dort durchsetzen. Vom Standpunkt der »kulturellen« Ideale müßte man erwarten, daß Wahrhaftigkeit und Geradheit alltägliche und selbstverständliche Haltungen wären. Daß sie das nicht nur nicht sind; daß sie bestaunt werden; daß man wahrhafte und gerade Menschen als Sonderlinge betrachtet, als irgend­wie mit einem Spleen behaftet; mehr, daß wahrhaftig und auf­richtig sein so oft mit sozialer Lebensgefahr verbunden ist, läßt sich in keiner Weise aufgrund der herrschenden
kulturel­len Ideologie, sondern nur mittels der Kenntnis der organi­sierten emotionellen Pest begreifen.

Nur so läßt es sich auch begreifen, daß die Triebfedern aller Freiheitsbestrebungen: Sachlichkeit und Wahrhaftigkeit, in Jahrhunderten schwerster Anstrengungen immer wieder unterlagen. Demzufolge ist es nicht anzunehmen, daß irgendeine Freiheitsbewegung Aus­sicht hat, ihre Ziele zu erreichen, wenn sie der organisierten emotionellen Pest nicht scharf und klar Wahrhaftigkeit gegen­überstellt.

Die Unerkanntheit der emotionellen Pest war bisher ihr si­cherster Schutz. Demzufolge ist anzunehmen, daß die genaue Erforschung ihres Wesens und ihrer Dynamik diesen Schutz einreißen wird; dies wird von den Trägern der emotionellen Pest folgerichtig als tödliche Bedrohung ihrer Existenz aufgefaßt werden. Das wird sich an den Reaktionen der Pestträger und Pestverbreiter auf die folgenden sachlichen Darlegungen unweigerlich herausstellen. Wir werden an den zu erwarten­den Reaktionen genau
diejenigen, von den anderen, die ihre Institutionen aufrechterhalten wollen, unterscheiden müssen und auch können. Es hat sich nämlich immer wieder gezeigt, daß sich das irrationale Wesen der emotionellen Pest regelmä­ßig gegen ihre Absicht enthüllt, sobald man ihm auf den Grund geht. Dies ist begreiflich, da doch die emotionelle Pest nicht anders als irrational zu reagieren vermag. Sie ist zum Unterliegen verurteilt, wenn sie schroff und klar dem rationa­len Denken und dem natürlichen
Lebensgefühl gegenüber­steht. Sie gerät automatisch und mit Sicherheit in Raserei, wenn man die naturgegebenen Funktionen des Lebendigen sachlich und wahr beschreibt. Es gibt nichts, was sie mehr haßt als gerade dies.

photo_2021-11-15_10-50-41.jpg

und aus Christusmord von Wilhelm Reich von 1953:

Bis heute ist dieses Rätsel nicht gelöst. Irgendetwas in der menschlichen Gesellschaft muß verhindern, daß wir die richtige Frage stellen, um die richtige Antwort zu bekommen. Der Alptraum der vergeblichen Suche zieht sich durch die gesamte Philosophie.
Etwas, das ganz im Verborgenen wirkt, verhindert, dass die richtige Frage gestellt wird.
Und irgendetwas ist gleichzeitig am Werk und lenkt erfolgreich unsere Aufmerksamkeit ab von dem sorgsam getarnten Zugang, auf den sich unser Augenmerk eigentlich richten müßte. Das Werkzeug, dessen sich dieses gut getarnte Etwas bedient, um die Aufmerksamkeit vom entscheidenden
Rätsel abzulenken, ist die ausweichende Haltung der Menschen, wenn es darum geht, ihr Leben zu leben. Das verborgene Etwas ist die emotionale Pest des Menschen.

FD2PsptXEAcT-gu.jpeg

Ein super und enfaches Beispiel wäre:
Wenn man als Typ einfach in einem Café hockt, ein super interessantes Mädel rein kommt - man sofort den Impuls des Interesses bekommt, sie jedoch nicht anspricht - anstatt funktional und authentisch zu handeln, beginnen die Programme zu arbeiten, also das künstliche Denken hakt ein und stellt Tausend Fragen, wie:
Was wenn sie keine Zeit hat? Oder schon einen Freund? Oder die Situation unangenehm wird? Man sich grad nicht traut? Das kannst du nicht einfach machen. Was wenn sie dich ablehnt? Sagt du spinnst? Vielleicht wartet sie ja auf ihren Freund? Außerdem hat sie vorhin schon so komisch geschaut.. Usw usw.. ist quasi endlos.

Wodurch enorm viel LEBENSENERGIE verschwendet wird.. Und für was?
Nichts.
Denn während der Typ am Grübeln ist, ist das Mädel schon wieder weg.
Wodurch wieder Fragen kommen, wie:
Was wäre wenn du schneller gewesen wärst? Hätte hätte.. Fahrradkette..
sowie Vorwürfe..

Kann man sich sparen.
Indem dem natürlichen Impuls nachgegangen wird spart man sich nicht nur das künstliche Denken davor, sondern auch danach - denn die Situation wurde aufgelöst.
Man hat im schlimmsten Fall ein Nein bekommen, was jedoch ebenfalls gut ist. Dazu erklärt:

Lebensenergie hört sich zwar esoterisch an.. ist jedoch einfach extrem wertvoll.
Vor allem wenn man darüber noch nie nachgedacht hat, keine Ahnung von Lebensenergiemanagement/-haushalt/-effizienz hat, und diese ständig verschwendet...
Wertvoll, nicht nur für dich, sondern auch für Meme-/Gedankenviren.

Impulsunterdrückung kostet mehr Energie, denn die Unterdrückung des Impules (mit vielen künstlichen Gedanken) vor und nach dem möglichen Kontakt statt eben direkt Kontakt und Auflösung (in diesem Fall), wodurch im Nachhinein keine weiteren künstlichen "hätte hätte" usw. Gedanken kommen..
(außerdem Polyvagaltheorie, Gopal)

Natürlich funktional und wenig Energieverbrauch ist eben die direkte Umsetzung.

Während das künstliche Denken, mit erlernten Filtern/Konzepten/mentalen Programmen/Überzeugungen/Ansichten/Abstraktionen/Reduktionen/Vorgaben, einen hohen Energieverbrauch aufweist.

(Weswegen Reich es eben auch affektgestörtes/mechanistisches Denken nannte, da es eben damals schon gefühlt wie bei einer Maschine abläuft.. und mit einem impulsiven/ lebendigen Dasein aus dem innersten, tiefsten Wesen des Menschens gar nichts mehr zu tun hat - wir empfinden es nur nicht mehr so, da wir so konditioniert wurden..
Unterschied: Normal und Natürlich!)

Wenn einem dann noch bewusst ist, dass unser Gehirn/Denken um die 70% der täglichen Lebensenergie verbraucht.. bei Stress oder Grübeln sogar noch mehr..

image.png

image.png

Auch sehr schön in der aktuellen Corona Situation zu erkennen:
Während man eigentlich den Impuls hat einfach ins Geschäft zu marschieren (weil man gar nicht dran denkt)
..dann jedoch überall die Plakate und Abstandhalter und Notsignale und Warnhinweise ohne Ende sieht (dass man fast ne Reizüberflutung bekommt) und doch lieber die Maske aufsetzt.. >;(

E-8cm_RWEAUgKqn.jpeg

Was kann man tun?

Natürliche Energie, also Impulse, fließen lassen anstatt durch Ego/Echo/Verstand/künstliches Denken zu Blockieren! - was nicht einfach ist und Übung braucht, da dieses sofort alle möglichen Gründe gegen den Impuls findet..
Direkter Kontakt mit Menschen!
Durch Ehrliches Mitteilen von Gopal!
und Aufklärung versuchen die Menschen wieder lebendig, dynamisch zu vernetzen!

Sich dem ganzen einfach immer wieder bewusst sein!
Und versuchen sein eigenes Denken zu beobachten!
Jedoch auch nicht erschrecken wie oft es künstlich/mechanisch läuft..!^

Aber sich vor allem auch nicht stressen lassen oder selbst stressen! Egal weswegen, wann, wo und in welcher Situation.

Für das künstliche Denken ist auch immer Bewertung/Urteil/Interpretation sehr wichtig.
Beim natürlichen Denken/Handeln herrscht meist Erwartungslosigkeit.

Und künstliches Denken kommt uns SICHERER vor, da wir als kleines Kind nur gelernt haben so zu Denken..
und wenn wir das Programm brav wiedergegeben haben, wurden wir akzeptiert und geliebt..
was ein Kind unbedingt braucht.

grafik.png

Es kommt uns also sicherer vor, obwohl es den Lebensfluss blockiert..

problematische Psychopathen oder fliegende Affen fallen da direkt auf und den Menschen werden ursächlichen Probleme durch die Aufklärung und das Verhalten unweigerlich immer und immer bewusster

Und man kann vor allem möglichst schnell sein Kind aus der Schule holen, denn diesem wird dort durch den versteckten Lehrplan lediglich Gehorsam und eben künstliches/ affektgestörtes Denken "eingetrichtert"..:

Die erste bewusste Persönlichkeitsspaltung entsteht in der Kindheit

Und vor allem sehr empfehlenswert!:

Während dem Kind von Geburt an das Menschsein abgesprochen wird, wodurch es unvollständig und unkomplett ist und durch Erziehung durch Erwachsene erst zu einem "Menschen" gemacht werden muss um es in die Gesellschaft "integrieren", also unterwerfen, zu können.. was einfach nur ein extrem gutes Beispiel für die emotionale Pest ist.. wenn man sie eben kennt und somit überhaupt erst als dieser erkennen kann!

Und man darf sich auch einfach nicht verhängen..

Denn warum existiert das künstliche Denken und was möchte das Gehirn durch intensives Denken erreichen?

Den Zustand nicht mehr denken zu "müssen"! Abschalten und Energie sparen zu können!
Kling paradox.. ist aber so. Vor allem wenn man Sicherheit mit einbezieht.. und was ich heute hier besprochen habe..!

Was mich vor allem fasziniert ist, wie mal wieder alle Bereiche.. egal ob Psychologie oder Philosophie.. durch die grundlegendsten Prämissen, somit auch Physik und Biologie, wirklich alles wieder zusammen kommt und -hängt.. :)

Und wie deutlich es in der heutigen Zeit gespiegelt wird.

Deswegen geht das alles auch viel tiefer, als eine oberflächliche Verschwörungstheorie.

Aber die Filter sitzen so tief, dass sie den meisten gar nicht auffallen können.
Oder nutzen Menschen Trigger als Chance um zu erkennen, dass dort etwas Unentdecktes ist, anstatt sich durch Aufregen, also Ausagieren von Schutzmechanismen, zu kompensieren?

Und das ist eben auch was Reich bereits vor knapp Hundert Jahren und Gopal heutzutage bezügliche des Kontakts durch Ehrliches Mitteilen meint. :)

Und es geht eben auch um ganz tiefgründige Fragen und dementsprechend Prämissen:
Woher kommt das Leben? War es schon immer da? Was ist der Tod? Existiert überhaupt "Totes"?
Denken wir komplett falsch?

Warum beschäftigt sich die Wissenschaft nur mit dem Äußerlichen? Kann sie sich überhaupt mit dem Inneren beschäftigen?

Also Fragen welche, wie oben im Zitat von Reich erklärt, emotionelle Pestkranke nicht ertragen können..

Es geht sogar noch weiter, die Wissenschaft kann gar nicht feststellen /-halten, was wir alle wollen - da sie eben das Innere ignoriert, bzw sogar gar keinen Zugriff darauf hat. Woher soll man auch wissen was andere wollen? Ohne denjenigen zu fragen? Oder direkt einfach selbst entscheiden zu lassen?

https://peakd.com/hive-121566/@woelfchen/kirchhoff-haut-raus

Sieht sie deshalb alles als mechanisch, prozesshaftig, tod?

Gunnar Kaiser über Technokratie:

Schauberger oder Tesla haben sich neben Reich ebenfalls mit diesen Fragen beschäftigt.
Oder z.B. Goethe
und zahlreiche andere

Es wurde auch bereits in alten vedischen und gnostischen Texten genau über dieses Thema nachgedacht..

Und was mich in letzter Zeit vor allem zum Nachdenken anregt:
die bösartigen Memviren sind hier in der Materie mit gefangen und somit der (selbst wenn langsamen) Bewusstwerdung und (da sie lediglich eine Verzerrung der Wahrheit sind) somit Zerstörung ausgeliefert

Der Post ist leider sehr lang geworden. Auch wenn ich wirklich versucht habe alles möglichst zu komprimieren und zu kürzen! und mein Perfektionismus auch nicht ganz zufrieden ist, ich trotzdem glücklich bin, dass er jetzt fertig und draußen ist, da er einfach schon eine Ewigkeit halbfertig rumlag..

Danke für's Lesen und die Aufmerksamkeit!

Ich hoffe ich konnte aufzeigen, dass dies wirklich sehr interessante Themen sind, über die es sich zu informieren lohnt! :)

Und falls sich hier jemand fragt: Hä? Was labert der eigentlich?

Hier noch etwas mehr Kontext :)

Über Meme:

https://peakd.com/hive-121566/@woelfchen/mememetik-memeologie-meme-spiel-theorie-deutsch

Über Memviren:

https://peakd.com/deutsch/@woelfchen/die-pandemie-der-krankhaften-gedankenviren-demaskierung

https://peakd.com/hive-121566/@woelfchen/uber-meme-gedanken-viren-von-birkenbihl

Über dementsprechend falsche Prämissen:

https://peakd.com/deutsch/@woelfchen/wo-kommt-eigentlich-das-leben-her

https://peakd.com/hive-121566/@woelfchen/uber-den-reduktionismus-die-wissenschaft-und-die-umkehrung-der-beweislast

https://peakd.com/hive-181465/@woelfchen/ich-bin-lebendig

https://peakd.com/hive-121566/@woelfchen/determinismus-vs-freier-wille

insane neuroscience plus insane system = CORONA



0
0
0.000
5 comments
avatar

Also das ist auf jeden Fall ein feiner Artikel, und danke für die Arbeit.
Bin noch nicht ganz durch, aber es hat mein eingeschlafenes Interesse an Reich wieder geweckt! Hast Du dazu noch Lese-Empfehungen?

0
0
0.000
avatar

Massenpsychologie des Faschismus
Charakteranalyse
Christusmord

Aber eigentlich ist alles von ihm lesenswert :)

0
0
0.000