RE: Unsere Ärzte und ein paar „interessante“ Zahlen!
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Nachtrag: Im Gegensatz zum Ottonormal Arbeitnehmer haben Ärzte die beste Zeit ihres Lebens in Knechtschaft innerhalb einer Klinik verbracht - mit bis zu 100 Stunden die Woche. An den Wochenenden wurden - natürlich uentgeltlich in der Freizeit die Gutachten getippt, Forschung und Weiterbildun betrieben oder Notdienste geschoben.
Davor hat man in der Regel länger als der Durschnitt die Schulbank gedrückt - mindestens 6 Jahre studiert und drei Staatsexmina im Idealfall auch bestanden. Bei mir kamen dann 1.5 Jahre Tätigkeit als Billigarzt für umgerechnet 700 Euro im Monat hinzu - das heisst es fehlen Dir nach 13 Jahren Schule, 6 Jahren Studium mit allen Entbehrugen ohne regelmäßiges Einkommen und bei vielen auch mit zigtausenden Euro an Bafögschulden, unentgeltlichen Famulaturen, Pflegeeinsätzen und einem Praktischen Jahr mit einer warmen Mahlzeit am Tag und durch die systemische Ausbeutung als Arbeitssklave in der Klinik als AiP mindestens 8 Jahre in der Altersvorsorge ehe Du anfängst mal Geld zu verdienen - vorher hast Du auf zahllose Annehmlichkeiten des Lebens verzichtet, die den Arsch aufgerissen für nix und wieder nix, während der Durschnittsarbeitnehmer sich an seinen freien Wochenenden verlustierte, Familie gründete, Haus oder Wohnung bereits finanzierte oder kaufte, mindestens 1 Auto sein eigen nannte und auch sonst einen gehobeneren Lebensstandard hatte als die "bösen" angehenden Ärzte, die sich nach weiteren 5-6 entbehrungsreichen Jahren und unzähligen Notdiensten die Nächte um die Ohren schlugen, während andere durch die Welt jetteten und Urlaub machten.
Nee - diese Form der undifferenzierten Diffamierung der Ärzteschaft nach Lauterbachscher Lesart ist ein no go - und ist Ausdruck von Missgunst für den durchaus verdienten Lohn, da man mehr als 1 Jahrzehnt seines kostbaren Lebens für die Ausbildung, die Weiterbildung und den Dienst am Menschen unter zahlreichen Entbehrungen geopfert hat.
Bezogen auf das finanzielle und betriebswirtschaftliche Risiko, das Ärzte die sich in dieser Planwirtschaft niederlassen, ist das Honorar in Deutschland sogar erbärmlich, wenn man es mit Ländern wie Spanien, Italien, Frankreich oder den USA vergleicht.
Wenn Du mich fragst, bist Du mit deinem Blogbeitrag Propagandalüge auf den Leim gegangen, die mal wieder von Sozialisten lanciert wurde.
Ärzte wie ich werden für dieses Schundsystem sich nicht mehr verausgaben - sprich sich den Arsch aufreissen, nur um irgendwie über die Runden zu kommen.
Mein diesjähriges Einkommen wird sogar so niedrig ausfallen, dass der Scholz ein Problem kriegt mit seiner Staatsfinanzierung. Und wenn Du mich fragst, dass ist die einzige Sprache die diese Sekte versteht - Arbeiten nach Vorschrift - aber keinen Deut mehr.
Die Wartezeiten für die Patienten in der GKV werden meines Erachtens wegen dieser Planwirtschaftler und Lästermäuler in Zukunft auf Jahre ansteigen - es sei denn man ist bereit medizinische Leistungen privat zu bezahlen, was angesichts der Steuer- und Abgabelasten für die meisten nicht darstellbar ist.
Das ihr Euch dann keine medizinische Behandlung mehr leisten könnt ist aber nicht die Schuld der Ärzte, sondern eure eigene Schuld - denn ihr wählt ja immer wieder diesen Wahnsinn und eure eigene Ausbeutung durch den Geldsozialismus der vorgibt ein Menschenfreund zu sein, aber in Wahrheit über Leichen geht.
Das euer Wohlstand baden geht, sind nicht die Ärzte schuld, sondern die Politik.
Keiner hat behauptet, dass unser Wohlstand durch Ärzte baden geht.
In diesem Punkt gebe ich Dir unbedingt recht.
Durch die Übernahme/Gewinn Maximierungsmentalität der Arztpraxen haben sich die Ärzte keinen gefallen getan.
Das gesamte System müsste NEU konzipiert werden.
Ich persönlich habe über einen längeren Zeitraum - ca. 5 Jahre - erlebt wie in Augenarztpraxen die "Kunden" - dort gibt es keine Patienten mehr - abkassiert wurden.
Es wurde dermaßen dreist abkassiert bei älteren Menschen - die nicht in der Lage waren sich zu wehren, bzw. über keinen ausreichenden Hintergrund verfügten - das es einfach nur noch als Frechheit zu bezeichnen ist.
Diese Igel-Mentalität wäre sicherlich nicht nötig - wenn sich Ärzte genauso gegen die Politik stemmen würden wie alle Bürger auch bei den anderen politischen Themen.
Macht aber keiner!
Oder wie erklärt es sich, dass solche Parteien die Führung in Deutschland übernommen haben?
Es gibt doch nur noch Postenschacherei und Egoismus!
Nicht die Ärzte kassieren ab, sondern die Kassen verweigern die Übernahme der Kosten für die Untersuchungen. Juristisch sind die Augenärzte gezwungen die Patienten über all diese Untersuchungen aufzuklären. Einschlägige Urteile aus der höchstrichterlichen Rechtssprechung der vergangenen Jahre bestätigen dies inzwischen.
Die Weigerung von Lauterbach und seinen Vorgängern nach juristisch höchstrichterlicher Meinung erforderliche Vorsorgeuntersuchungen zu bezahlen führt zur zusätzlichen Belastung von Patienten.
Das Volk hat diese Gesundheitspolitik gewählt - nicht die Ärzte.
Richtig ist, dass einige MVZ als Kapitalgesellschaften organisiert, über Igelleistungen versuchen die Profite ihrer Investoren zu maximieren und selbst da muss man differenzieren. Es ist nunmal so, das zeigen mehrere Studien, dass bei ausgeprägter Katarakt rund 1/3 der präoperativ bestehenden epiretinalem Gliosen funduskopisch nicht erkannt werden, es sei denn der Augenarzt oder die Augenklinik setzt zusätzlich kostspielige Zusatzdiagnostik ein.
Das Wissen um solche präoperativ bestehenden Veränderungen ist aber wichtig, da sie für den Patienten und Arzt wichtige Zusatzinformationen hinsichtlich der Indikationsstellung zur OP und der entsprechenden Entscheidungsfindung beinhaltet.
Freilich findet man bei dieser präolerrativen Diagnostik in der Mehrzahl der Fälle keine visusrelevante Pathologie, so dass der Eindruck entsteht dass hier abkassiert wird. Das ist aber falsch, da eben bei bestimmten Befundkonstellationen die Diagnosesicherheit nur unter Zuhilfenahme der leider privat zu zahlenden Untersuchungen möglich ist.
Ob der Patient dies möchte ist am Ende seine freie Entscheidung.
Was glaubst Du wer bei den Krankenkassen bestimmt, welche Leistungen sinnvoll sind und welche nicht?